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Brüche der Wirbelsäule

Frakturen der Wirbelsäule (Wirbelbrüche)

Brüche der Wirbel entstehen im Allgemeinen durch Unfälle wie z.B. einen Sturz, Freizeit- und Verkehrsunfälle. Liegt eine geschwächte Knochenstruktur vor, können Brüche auch allein durch Fehlbelastung, Bagatelltraumen oder ganz ohne äußere Einwirkung, also spontan, entstehen (> siehe hierzu auch Abschnitt „osteoporotische Frakturen“).

Auch können bestimmte Erkrankungen das Entstehen eines Wirbelkörperbruchs oder das Ausmaß erheblich begünstigen (z.B. M. Bechterew).

Am Anfang der Therapie steht jeweils die vorsichtige körperliche Untersuchung durch einen Facharzt und die Erhebung des neurologischen Status, z.B. ob Empfinden und Motorik an Armen und Beinen erhalten sind, die Ausscheidungsfunktionen kontrolliert werden können usw..

Im Anschluss folgt die bildgebende Diagnostik, die sich je nach Verletzungsausmaß von der konventionellen Röntgenaufnahme über die hochauflösende CT-Diagnostik bis zur Magnetresonanztomografie erstreckt, um Ausmaß und Alter der Verletzung sowie die Beteiligung von Nerven und Rückenmark unmittelbar beurteilen und eine Behandlung einleiten zu können.

Alle diagnostischen Verfahren einschließlich der Notfall-MRT Diagnostik können in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie 24h an jedem Tag angeboten und durchgeführt werden.

Abhängig von Art und Ausmaß der Verletzung kann eine spezifische und individuelle Therapie eingeleitet werden.

Dies reicht von der konservativen Behandlung ohne Operation bei leichteren Verletzungen der Wirbelsäule, bis hin zur komplexen Notfall-Operation bei Wirbelkörper- und Kreuzbeinbrüchen mit Einengung oder Verlegung des Rückenmarks und bestehender oder drohender Querschnittslähmung.

Eine konservative Therapie kann eine vorrübergehende Ruhigstellung z.B. der Halswirbelsäule, in seltenen Fällen auch mittels eines Korsetts für Brust- und Lendenwirbelsäule beinhalten. In jedem Fall erhält der Patient eine engmaschige Anbindung zur Kontrolle an unser Wirbelsäulenzentrum oder (nach Patientenwunsch) erfahrene Fachärzte der Region, um eine Verschlechterung rechtzeitig zu erkennen.

Im Rahmen der operativen Behandlung führen wir als hochspezialisiertes, interdisziplinäre s Wirbelsäulenzentrum und überregionales Traumazentrum der Maximalversorgung  alle etablierten Verfahren routiniert durch.

Hierzu zählen einfache, minimalinvasive Zementauffüllungen gebrochener Wirbel z.B. bei altersbedingten Frakturen, minimalinvasive Stabilisierungen und Korrekturen gebrochener Wirbel bis hin zu komplexen rekonstruktiven Verfahren mit Ersatz von Wirbelkörpern. Hierbei werden nach Möglichkeit ebenfalls gewebeschonende minimalinvasive Techniken angewandt – besonders hervorzuheben sind hierbei der thorakoskopisch gestützte Wirbelkörpersersatz und die minimalinvasive, instrumentelle Aufrichtung zur Rekonstruktion des Wirbel(-säulen)profils.

Als überregionales Traumazentrum und Krankenhaus der Maximalversorgung besteht eine große Expertise in der Akut- und Komplexversorgung von Patienten mit akutem oder drohenden Querschnittsyndrom (sh. hierzu auch Abschnitt  „ Verletzungen mit Querschnittsyndrom“)  und neurologischen Ausfällen bei Verletzungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbel und des Kreuzbeins. Hierzu zählt eine umfassende Akutdiagnostik mit CT-grafischer, hochauflösender Diagnostik mit Gefäßdarstellung und nach Bedarf Notfall-Kernspintomografie, wie auch die unmittelbare bzw. zeitnahe operative Stabilisierung und Entlastung (Dekompression) der betroffenen Nervenstrukturen. Nach Bedarf wird dies auch interdisziplinär zwischen den Fachbereichen Unfall- und Neurochirurgie durchgeführt.

Die unmittelbar postoperative Betreuung wir durch die interdisziplinäre Intensivstation unseres Hauses übernommen.

Die bei Traumafolgen ebenso wichtige Nachbehandlung mit Rehabilitation, Verlaufskontrollen usw. wird durch uns und unseren Sozialdienst organisiert und die Nachsorge durch unsere Zentrumsprechstunden sichergestellt.

Enge Kooperationen bestehen mit den geeigneten Rehakliniken der Umgebung (z.B. Rehabilitationsklinik Herzogenaurach) und den hochspezialisierten Rehazentren für Patienten mit Querschnittlähmungen in Murnau und Bayreuth.

Ziel ist jeweils die Wiederherstellung der Belastbarkeit, der Stabilität und des Wirbelsäulenprofils.

 

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